Wie die Gemeinde Klosters-Serneus mitteilt, rechnet man trotz nicht ganz einfacher Vorzeichen mit stabilen Entwicklungen gegenüber 2021 beziehungsweise 2022.
Dorfeingang Klosters-Serneus.
Dorfeingang Klosters-Serneus. - Nau.ch / Stephanie van de Wiel
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Nachdem in den jüngeren Jahren stets negative Budgets mit zum Teil erwarteten beträchtlichen Defiziten vorgelegt wurden, zeigen die prognostizierten Zahlen für das Jahr 2023 ein durchaus positives Bild.

Dies, obwohl die Budgetierung für das Jahr 2023 ebenso nach dem Vorsichtsprinzip vorgenommen wurde und zahlreiche erwartete negative Entwicklungen berücksichtigt werden mussten.

Beim Fiskalertrag rechnet man sowohl bei den ordentlichen Steuern als auch bei den Spezialsteuern mit stabilen Entwicklungen gegenüber 2021 beziehungsweise 2022.

Die unterbreiteten Budgets 2023 sind bei den Klosterser Gemeinderäten auf ein positives Echo und kaum Kritik gestossen.

Gemeindepräsident Roth äussert sich

Gemeinderat Marcel Jecklin, Fraktionschef die Mitte Klosters, nahm namens seiner Fraktion Bezug auf das sich in den letzten Jahren prozentual nach oben entwickelte Defizit der Bürgergemeinde Bezug, wenn sich die Ausgaben der Bürgergemeinde im Vergleich zum Gesamtetat der Gemeinde Klosters mit 80'000 Franken auch nach wie vor in einem bescheidenen Rahmen bewegen.

Gemeindepräsident Hansueli Roth hielt hinsichtlich der durch die Mitte besonders beleuchteten Bürgergemeindeausgaben zum einem fest, dass bei der Bürgergemeinde Klosters die Belastung deutlich angestiegen ist, da diese das Präsidium und das Aktuariat der gemeindeübergreifenden Arbeitsgruppe Landgeschäfte von der politischen Gemeinde übernommen hatte.

2021, 2022 und 2023 waren Bürgergemeindepräsident und Bürgerrat nebst zahlreichen kleineren Geschäften, insbesondere auch mit den beiden grösseren Projekten Sanierung der Klosterser Alpen und Vergabe von gemeindeeigenen Bauparzellen an einheimische und zuzugswillige Familien im Baurecht ausgiebig befasst.

Ausgaben stabilisieren sich

Beide Vorhaben sind sehr aufwendig und zeitintensiv und werden die Verantwortlichen auch 2023 weiterbeschäftigen. Zum anderen wurde trotz entsprechender höherer Ausgaben in den letzten Jahren bei der Budgetierung 2022 fälschlicherweise ein zu tiefer Ausgabenposten eingestellt.

Gemeindepräsident H. Roth geht wie auch die Verantwortlichen der Bürgergemeinde davon aus, dass sich die Ausgaben mehr oder weniger auf dem heutigen Niveau stabilisieren werden.

Aufgrund der wohl erstmals seit rund zehn Jahren wieder zum Tragen kommenden Teuerung, die insbesondere auf die Verknappung und Verteuerung von Energie und Lieferschwierigkeiten von weiteren Gütern infolge des Ukrainekriegs zurückzuführen ist, werden jedoch einzelne Aufwandspositionen einen markanten Anstieg aufweisen.

Der budgetierten Entwicklung der Lohnsumme liegt eine Zunahme von vier Prozent zugrunde.

Erhöhung ohne Gegenstimme angenommen

Dank der künftig konsequenten und rechtskonformen Finanzierung von Investitionen und Ausgaben im Bereich Nutzungsvermögen zulasten des Bodenerlöskontos, der für 2023 weitestgehend wegfallenden Kosten im Zusammenhang mit den 800-Jahr-Feierlichkeiten 2022 und trotz weiterhin sehr hohen Abschreibungen kann eine ausgeglichene Erfolgsrechnung veranschlagt werden.

Auf Antrag von Gemeinderat und Vorstandsmitglied der Flury Stiftung, Hans Ueli Wehrli, wurde der Beitrag der Gemeinde Klosters an das Betriebsdefizit des Regionalspitals Prättigau in Schiers ohne Gegenstimme von 450‘000 auf 800‘000 Franken erhöht.

Diese markanten Mehrausgaben gegenüber den Vorjahren bereits für 2022 und ab 2023 wurden dem Gemeindevorstand Klosters erst kurz vor der Gemeinderatssitzung durch die Flury Stiftung bekannt gegeben.

Budget mit einem Plus von 6000 Franken

Dieses massive Kostenwachstum löst bei Gemeindevorstand und Gemeinderat durchaus Besorgnis aus.

Der Gemeinderat hat sich jedoch nicht zuletzt für diese Defizitbeitrag-Erhöhung ausgesprochen, weil durch die Verantwortlichen plausibel dargelegt werden konnte, dass dieses deutliche Wachstum beim Regionalspital nicht hausgemacht, sondern in erster Linie auf nicht beeinflussbare externe Faktoren zurückzuführen ist.

Das Budget 2023 rechnet somit nun mit einem ausgeglichenen Ergebnis von plus 6000 Franken bei erwarteten totalen Aufwendungen von 43‘715‘500 Franken und Erträgen von 43‘721‘500 Franken.

Die Investitionsrechnung 2023 geht von Nettoinvestitionen von 14'218'500 Franken aus.

Gleichbleibender Steuerfuss

Aufgrund des erwarteten ausgeglichenen Rechnungsergebnisses soll der Steuerfuss 2023 weiterhin bei 90,2 Prozent der einfachen Kantonssteuer zu 100 Prozent liegen.

Der Gemeinderat Klosters hat schliesslich sowohl die Budgets 2023 als auch den Steuerfuss 2023 einstimmig zur Beschlussfassung an die Urnengemeinde am 27. November 2022 überwiesen.

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